Brimi
Aufbau eines Datawarehouse für das Vertriebscontrolling
Der Kunde
Bereits in den 1920er-Jahren wurden in der kleinen Sennereigenossenschaft Schabs und in der Sennerei Brixen die Milch veredelt und verkauft. 1969 erfolgte der Zusammenschluss der beiden Sennereien aus Südtirol und die Gründung des Milchhofes Brixen - Brimi. Brimi gehört zu den bedeutendsten Produzenten von Mozzarella- und italienischen Frischkäsespezialitäten auf dem italienischen Markt und ist auch international tätig. Das Unternehmen hat ca. 1.000 Südtiroler Bergbauern als Mitglieder, beschäftigt rund 200 Mitarbeiter, exportiert in über 40 Länder und verzeichnete im Jahr 2024 einen Umsatz von über 130 Mio. Euro.
Im Interview mit unserem Referenzkunden
Das Projekt
Ziel des Projekts war die Umstellung der bestehenden Reportinglösung Cubeware auf Microsoft Power BI. Anlass dafür war die parallele Einführung des neuen ERP-Systems Microsoft Business Central. Dabei war es von zentraler Bedeutung, die in Cubeware gewohnten Funktionen und Strukturen beizubehalten und eine möglichst nahtlose Übergabe der Daten vom alten System hin zu Business Central sicherzustellen.
Kernanforderung war die Möglichkeit, sowohl historische Daten aus der Cubeware-Lösung als auch aktuelle Daten aus dem neuen ERP-System gemeinsam auswerten und vergleichen zu können. Um dies zu ermöglichen, wurde ein neues Data-Warehouse auf Basis von Microsoft SQL Server aufgebaut. Die Befüllung erfolgt über SQL Server Integration Services (SSIS), wodurch ein stabiler und automatisierter Datenimport aus den unterschiedlichen Quellsystemen gewährleistet ist.
Für die Auswertung wurde ein tabellarisches Datenmodell mit SQL Server Analysis Services (SSAS) in Visual Studio erstellt. Dieses Modell bildet die zentrale Grundlage für die neuen Reports in Power BI. Gleichzeitig könnte das neue Modell auch weiterhin mit Cubeware genutzt werden, was einen sanften Übergang für bestehende Anwender ermöglicht. Hier zeigt sich ein großer Vorteil von Cubeware: Das Tool kann sowohl Cubes als auch Tabular-Modelle auswerten und bietet damit weiterhin eine flexible Frontend-Alternative für hybride Systemlandschaften. Voraussetzung für die Nutzung von SSAS-Modellen mit verschiedenen Frontends ist, dass sie am SQL Server mit Analysis Services erstellt wurden.
Eine besondere Herausforderung stellte die parallele Einführung des neuen ERP-Systems während der Projektlaufzeit dar. Die daraus resultierenden Änderungen und Erweiterungen an der Datenstruktur erforderten ein hohes Maß an Flexibilität und eine enge Abstimmung mit dem ERP-Projektteam.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Benutzerakzeptanz: Viele der künftigen Anwender waren bereits seit Jahren mit Cubeware vertraut und diese Lösung hat sich als sehr funktional und benutzerfreundlich erwiesen. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, wurde die neue Reportingoberfläche in Power BI bewusst an die gewohnte Darstellung und Funktionalität von Cubeware angelehnt. Bestehende Funktionen wurden nachgebildet und neue, längst gewünschte, Funktionen umgesetzt. Die Nutzerfreundlichkeit stand bei der Entwicklung der Reports stets im Vordergrund.
Ein besonderes Feature des neuen Modells ist die Mehrsprachigkeit: Mithilfe von Übersetzungstabellen und der nativen Übersetzungsfunktionalität von SSAS konnten mehrsprachige Reportinhalte umgesetzt werden. Dies ermöglicht es den Anwendern, Berichte flexibel in der bevorzugten Sprache darzustellen – ein nicht unerheblicher Mehrwert im zweisprachigen Südtirol (deutsch/italienisch) und internationalen Umfeld (englisch).
Auch das Thema Datensicherheit und Datenschutz wurde umfassend berücksichtigt. Mittels Row Level Security (RLS) wurde sichergestellt, dass Vertriebsmitarbeiter ausschließlich Zugriff auf Daten ihrer eigenen Kunden erhalten. Die Berechtigungslogik basiert auf Active Directory Gruppen, die eine automatisierte Verwaltung der Zugriffsrechte ermöglichen. In Sonderfällen können zusätzlich manuelle Berechtigungen vergeben werden, um individuelle Anforderungen abzudecken.
Die Vorteile im Überblick
- Zentrale, moderne Reportingumgebung mit Microsoft Power BI
- Weiterverwendbarkeit bestehender Auswertungslogik durch SSAS-Tabular-Modell
- Nahtlose Integration von Altdaten aus Cubeware und neuen ERP-Daten aus Business Central
- Flexibler Zugriff auf das Datenmodell von unterschiedlichen Frontends (z. B. Cubeware, Microsoft Power BI)
- Benutzeroberfläche angelehnt an die bekannte Cubeware-Oberfläche für hohe Benutzerakzeptanz
- Mehrsprachige Reportdarstellung durch SSAS-Übersetzungsfunktionen
- Stabile, automatisierte Datenintegration via SSIS
- Row Level Security für gezielte Datenfreigabe je Benutzer
- Zentrale Rollen- und Rechteverwaltung über Active Directory Gruppen
Statement des Projektverantwortlichen auf Kundenseite
Markus Stecher, Bereichsleiter Organisation & Operations, Brimi – Milchhof Brixen Gen. u. landw. Ges.
Die Umstellung unseres Reportings von Cubeware auf Power BI in Kombination mit dem neuen ERP-System Business Central war ein bedeutender Schritt für unser Unternehmen. Besonders wichtig war uns dabei, die gewohnte Funktionalität und Struktur beizubehalten – was consultnetwork hervorragend gelungen ist.
Dank der neuen Lösung können wir jetzt Daten aus dem alten und neuen System gemeinsam analysieren, ohne Medienbrüche oder manuelle Zwischenschritte. Die Umsetzung eines zentralen Data-Warehouse, das stabile Tabular Model und die flexible Oberfläche in Power BI sorgen für ein Reporting, das sowohl leistungsstark als auch benutzerfreundlich ist.
Die Berichte wurden so gestaltet, dass sich unsere Mitarbeitenden, die viele Jahre mit Cubeware gearbeitet haben, schnell zurechtgefunden haben. Gleichzeitig profitieren wir nun von den modernen Möglichkeiten und der breiten Integration von Power BI. Wir bedanken uns bei consultnetwork für die hoch professionelle, partnerschaftliche und flexible Zusammenarbeit.